Rudolf Steiner begann die Mysteriendramen zu schreiben mit dem Ziel, insgesamt die Textbücher für 12 Dramen fertigzustellen. Heute darf unsere Gesellschaft sich glücklich schätzen, die ersten vier Dramen zu kennen. Die Dramen sind Beispiele für die Verwandlung der Menschen auf dem Weg der inneren Schulung. Sie berichten von der geistigen und seelischen Entwicklung der Menschen.
Im ersten Drama, der „Pforte der Einweihung“, geht es um Johannes Thomasius, welcher sich, aufgrund einer Erkenntnis, die er nach einem Vortragsbesuch hatte, in einer tiefen Lebenskrise befindet. Er versucht nun verzweifelt, seinen innersten Wesenskern zu finden, doch je genauer und kritischer er sich selbst betrachtet, desto mehr verschwindet sein Ich aus seinem Selbstbild. Außerdem empfindet er, ohne sich davon distanzieren zu können, alles, was seine Mitmenschen berichten oder erleiden, nach. Er widersteht jedoch den Versuchungen, sich in eine andere, der Realität fernen, Welt zu träumen und wird so schließlich von seinem Lehrer für bereit erklärt, sich auf den Entwicklungsweg zu begeben.
Im Laufe des Stückes geht er dann durch eine ganz bestimmte Verwandlung, beeinflusst von guten und bösen Wesen und Geistern der Natur. Dabei macht nicht nur Johannes Thomasius eine Entwicklung durch, sondern auch alle, welche sich eng mit ihm verbunden hatten.